Zum Inhalt springen
Ihr Warenkorb
Ihr Warenkorb ist derzeit leer.

Jenseits von Erde – Eine kurze Einführung in die Hydroponik

Beyond Soil - Understanding the Fundamentals of Hydroponics

Hydroponik ist ein Überbegriff für Methoden des Pflanzenanbaus, die keine Erde benötigen. In ihrer Grundform sitzt jede Pflanze in einem mit Anbaumedium befüllten Netzbecher und die Wurzeln sind in eine Wasser-Nährstoff-Lösung getaucht. Hydroponische Systeme werden oft als geschlossene Systeme konzipiert. Sie sparen so unsere wertvollste Ressource, Wasser, und können unseren ökologischen Fussabdruck durch CO2, Nährstoffe und Pestizide verringern. Hydroponik kann eine äusserst effektive Methode für den Pflanzenanbau sein, da sie eine genaue Überwachung und Kontrolle aller wichtigen Parameter wie Nährstoffkonzentration, Sauerstoffgehalt und pH-Wert ermöglicht. Dies führt zu schnellerem Wachstum, gesünderen Pflanzen und höheren Erträgen. Eine grosse Vielzahl von Pflanzen kann hydroponisch angebaut werden, darunter viele Gemüsearten, Obst, Kräuter und Blumen. Zusammen mit einem optimierten LED-Beleuchtungssystem ermöglicht die Hydrokultur in Innenräumen einen ganzjährigen Anbau, unabhängig von der Jahreszeit oder den Wetterbedingungen, sodass der Anbau frischer Produkte auch dort ermöglicht wird, wo er sonst unmöglich wäre.

In diesem Artikel lernen Sie die gängigsten Arten der Hydroponik kennen, erfahren etwas über ihre Vor- und Nachteile, und wie Sie Ihre eigenen frischen und nahrhaften Zutaten anbauen können. Besuchen Sie unseren Shop und entdecken Sie unser hydroponisches System APPA! Wir sind sicher, dass Sie von der Einfachheit und Effizienz dieser Systeme begeistert sein werden.


Es gibt verschiedene Arten von Hydrokultursystemen, die alle ihre eigenen Vorteile und Herausforderungen mit sich bringen.

  1. Die Kratky-Methode, benannt nach Bernard Kratky, einem Forscher an der Universität von Hawaii, ist die einfachste Form der Hydroponik. Es handelt sich um eine passive Methode, bei der ein einziges Reservoir mit einer Wasser-Nährstoff-Lösung gefüllt wird, welche nicht zirkuliert wird. Die Pflanzen werden in Netzkörben mit einem Anbaumedium wie Steinwolle oder Kokosfasern über dem Reservoir platziert. Die Wurzeln wachsen durch das Anbaumedium und gelangen direkt in die Nährlösung. Während die Pflanzen wachsen und die Lösung aufbrauchen, sinkt der Wasserspiegel und die Wurzeln hängen ein Stück frei in der Luft, bevor sie die Lösung erreichen. Diese freihängenden Wurzeln entwickeln dünne, haarähnliche Ausläufer und nehmen Sauerstoff auf, während der Rest für die Versorgung mit Wasser und Nährstoffen zuständig ist. Diese Technik eignet sich am besten für Blattgemüse, welches schnell wächst und keine grossen Mengen Wasser verbraucht.

    Vorteile: Diese Methode ist eine der einfachsten. Platzieren Sie eine Pflanze in einem Glas mit nährstoffreichem Wasser – fertig!

    Nachteile: Aufgrund des passiven Charakters ist es in der Regel nicht möglich, optimale Wachstumsbedingungen aufrechtzuerhalten, z.B. in Bezug auf Sauerstoffgehalt, pH-Wert und Nährstoffkonzentration. Daher eignet sich diese Methode in der Regel nicht für Langzeit- oder Fruchtkulturen. Da das Wasser nicht zirkuliert, neigen Schädlinge dazu, sich zu vermehren, und der Sauerstoffgehalt im Reservoir sinkt, wodurch die Wurzeln "ersticken" und Fäule entsteht.

    Viele hydroponische Heimsysteme der unteren Preisklasse verwenden diese Methode. Wenn das System keine Pumpe hat, ist es entweder ein Kratky-System oder ein Dochtsystem (vergleichen Sie Punkt 3).

  2. Eine Abwandlung der Kratky-Methode ist als Tiefwasserkultur oder Flosstechnik (im Englischen deep water culture oder floating raft technology) bekannt. Bei dieser Methode wird die Wasser-Nährstoff-Lösung mit Hilfe einer Luftpumpe und eines Luftsteins mit Sauerstoff angereichert, ähnlich wie in Aquarien. Experimente scheinen zu belegen, dass der zusätzliche Sauerstoff im Wasser zu einem schnelleren Wachstum und gesünderen Pflanzen führt, wodurch das Risiko von Krankheiten verringert wird. Diese Methode wird in kommerziellen Betrieben häufig für Blattgemüse und Kräuter mit kurzen Lebenszyklen verwendet.

    Vorteile: Tiefwasserkulturen sind fast so simpel wie Kratky-Systeme und erfordern zusätzlich nur eine Luftpumpe. Der dem Wasser hinzugefügte Sauerstoff fördert das Wachstum und kann zu gesünderen Wurzeln führen.

    Nachteile: Die für die Kratky-Methode beschriebenen Probleme bleiben im Wesentlichen bestehen und werden durch den zusätzlichen Sauerstoff nur geringfügig verbessert.

  3. Das Docht-System (im Englischen wick system) ist ein weiteres einfaches System mit stehendem Wasser, welches lange "Dochte" aus Anbaumedium verwendet. Damit die Wurzeln immer Zugang zur Nährlösung haben, reichen diese Dochte bis zum Boden des Reservoirs. Während das Wasser von den Pflanzen aufgebraucht wird und das Wasserlevel sinkt, bleiben die Dochte immer in Kontakt und können die Flüssigkeit weiterhin aufsaugen. Dadurch wird den Pflanzen eine konstante und gleichmäßige Versorgung mit Wasser und Nährstoffen ermöglicht, ohne dass Pumpen erforderlich sind.

    Vorteile: Wie die oben genannten Methoden ist auch diese leicht einzurichten und erfordert nicht viel Wartung. Da die langen Dochte typischerweise aus mehr Anbaumedium bestehen, bieten einige Händler sogar hydroponisches Medium an, welches bereits Nährstoffe enthält und somit nur mit reinem Wasser bewässert werden kann.

    Nachteile: Die Nachteile des Kratky-Systems übertragen sich auch auf das Wick-System. Da die Sauerstoffversorgung in stehendem Wasser im Laufe der Zeit abnimmt und es keine Möglichkeit gibt, den pH-Wert und die Nährstoffkonzentration zu regulieren, ist auch diese Methode anfällig für Schimmel und Wurzelfäule.

  4. Bei der Ebbe-Flut-Methode (im Englischen ebb and flow oder flood and drain) wird der Wurzelbereich der Pflanzen abwechselnd mit einer Nährlösung geflutet und entwässert. Zusätzlich zu einem Wasser-Nährstoff-Reservoir wird ein zweiter Behälter verwendet, in dem die Wurzeln der Pflanzen wachsen. Mit Hilfe einer Wasserpumpe wird dieser Behälter mit der Nährlösung aufgefüllt, sodass sie von den Wurzeln und dem Anbaumedium aufgenommen werden kann. Nach kurzer Zeit, in der Regel nach einigen Minuten, wird die Nährlösung wieder in das Reservoir abgelassen. Dieser Vorgang des Flutens und Ablassens wird in der Regel mehrmals pro Tag wiederholt. Wenn die Kammer geflutet wird, wird die sauerstoffarme Luft im Behälter verdrängt, und wenn sie abgelassen wird, werden die Wurzeln neuer sauerstoffreicher Luft ausgesetzt. Während der "Trockenzeit" ernährt die im Wurzelmedium enthaltene Lösung die Pflanze.

    Vorteile: Der Hauptvorteil dieser Methode besteht darin, dass die Wurzeln der Pflanzen nicht in ständigem Kontakt mit dem Wasser stehen, was den Bedarf an zusätzlicher Sauerstoffzufuhr und das Risiko von Schädlingen und Krankheiten verringert. Ausserdem können grössere Pflanzen mit einem längeren Lebenszyklus angebaut werden.

    Nachteile: Diese Methode erfordert eine Wasserpumpe, um die Kammer regelmässig zu fluten, was eine wesentliche Fehlerquelle darstellen kann. Da das Nährmedium mit der Nährlösung durchtränkt wird, lagern sich zusätzlich Mineralien im Medium ab. Dies führt häufig zu Schwankungen der Nährstoff- und pH-Werte.

  5. Anstatt den Wurzelbehälter aufzufüllen, lässt die Nährfilmtechnik oder -technologie (im Englischen nutrient film technique bzw. technology) kontinuierlich einen flachen Wasserstrom an den Wurzeln der Pflanzen vorbeilaufen. Diese Methode ähnelt der Ebbe-Flut-Methode, da sie Nährlösungs-Reservoirs, separate Wurzelbehälter und Wasserpumpen verwendet. In der Regel sitzen die Pflanzen in langen Kanälen, bei denen die richtige Neigung, Durchflussmenge und Länge beachtet werden muss, um den Bedürfnissen der Pflanzen gerecht zu werden. Während das Wasser zirkuliert, sammelt es Sauerstoff und gibt ihn an die Wurzeln weiter. Da die Wurzeln ständig mit frischem, nährstoff- und sauerstoffreichem Wasser versorgt werden, ist es möglich, Pflanzen mit sehr wenig oder gar keinem Anbaumedium zu kultivieren.

    Vorteile: Diese Methode ist sehr effizient. Es wird nur sehr wenig Wurzelmedium benötigt und es ist möglich, die Wachstumsumgebung zu überwachen und genau zu steuern. Die Nährlösung bleibt durch ihre ständige Bewegung mit Sauerstoff angereichert.

    Nachteile: Ähnlich wie das Ebbe-Flut-System ist auch die Nährfilmtechnik anfällig für Stromausfälle oder Pumpenstörungen. Da oft nur wenig Nährmedium verwendet wird, dauert es nur wenige Stunden, bis die Wurzeln austrocknen und die Pflanzen absterben. Die Pumpe muss rund um die Uhr laufen.
    Für große Pflanzen mit langen Lebenszyklen ist diese Methode kaum geeignet, da die Kanäle meist einen geringen Durchmesser haben und das Gewicht schwerer Pflanzen nicht tragen können. Ausserdem können die Wurzeln von Dauerkulturen die Kanäle verstopfen.

  6. Die Tropfmethode (im Englischen drip method) ähnelt der Nährfilmtechnik. Ein Tropfsystem pumpt die Nährlösung in kurzen Abständen durch dünne Schläuche und eine Tropfdüse direkt auf die Wurzeln beziehungsweise das Anbaumedium. Da es keinen kontinuierlichen Wasserfluss gibt, benötigen die Pflanzen im Vergleich zur Nährfilmtechnik in der Regel mehr Wurzelmedium, um die Nährlösung zu halten. Allerdings können so auch grössere Pflanzen kultiviert werden, und die Pumpe läuft nur in kleinen Intervallen, sodass die Wurzeln Zeit zum Atmen haben. Nicht nur kommerzielle Hydrokulturbetriebe, sondern auch viele Betriebe, die in Erde anbauen, verwenden eine Form des Tropfsystems, da es sehr effizient und wassersparend ist.

    Vorteile: Diese Methode ist sehr effizient, wassersparend und ermöglicht eine gute Kontrolle der Umweltparameter. Tropfsysteme ermöglichen oft den Anbau von grossen Pflanzen mit langen Lebenszyklen.

    Nachteile: Tropfsysteme sind verstopfungsgefährdet, da sich Partikel aus Nährstoffen und Anbaumedium ansammeln und die Tropfdüse verstopfen können.

  7. Die APPA-Methode bezeichnen wir gerne als Sprühmethode. Sie folgt einer ähnlichen Methodik wie die drei zuvor besprochenen Systeme und ist für den Heimgebrauch optimiert. APPA beinhaltet einen Tank für die Nährlösung, einen Container für die Wurzeln der Pflanzen und eine Pumpe, die die Nährstoffe durch eine speziell entwickelte Düse direkt an das Anbaumedium und die Wurzeln sprüht. Wir haben APPA so benutzerfreundlich, wartungsarm, effizient und robust wie möglich gemacht. Sowohl bei der Ebbe-Flut-Methode als auch bei der Nährfilmtechnik müssen die Pumpen über lange Zeiträume eingesetzt werden, was zu höheren Kosten führt und sie für Haushalte zu laut macht. Daher ähnelt APPA einem Tropfsystem, verwendet aber anstelle einer Tropfdüse eine Sprühdüse. Dadurch werden Schläuche und Tropfdüsen überflüssig, was den Wartungsbedarf und die Gefahr von Verstopfungen verringert. Das Sprühsystem bewässert nicht nur die Wurzeln, sondern hält auch das Anbaumedium feucht, sodass eine Anzucht aus Samen möglich ist. Ein kleines Abflussloch sorgt dafür, dass ein Teil des Wassers am Boden des Wurzelcontainers zurückbleibt, was die Robustheit gegenüber Stromausfällen erhöht. Wenn die Nährlösung fast aufgebraucht ist, weist APPA darauf hin, dass nachgefüllt werden muss.

    Vorteile: APPA kombiniert die besten Aspekte von Ebbe-Flut-, Nährfilm- und Tropf-Systemen. Die Sprühintervalle und -dauern sind anpassbar und können für den Tag (Pflanzenlampen an) und die Nacht (Pflanzenlampen aus) unabhängig eingestellt werden. In Kombination mit APPAs speziellen LED Pflanzenlampen mit Tageslichtzyklus werden schnell wachsende, gesunde und schmackhafte Pflanzen gezüchtet, die jedem Raum mehr Leben einhauchen.

    Um mehr über die Bedeutung von Pflanzenlampen zu erfahren und wie sie das Wachstum, das Aussehen und sogar den Geschmack der Pflanzen beeinflussen können, bleiben Sie dran!

    Nachteile: Da APPA für zu Hause gemacht ist, ist es relativ klein. Es eignet sich perfekt für Kräuter und kleine buschige Pflanzen wie unsere Cherrytomate und unsere Chili "Apache", aber nicht für grosse Pflanzen. Wir arbeiten jedoch an APPAs grossem Bruder mit der vierfachen Anbaufläche und 40 cm Wuchshöhe.

Einen Kommentar hinterlassen

Bitte beachten Sie, dass Kommentare vor der Veröffentlichung genehmigt werden müssen